Wandern im Harz

Richtig vorbereitet und ausgerüstet für Wandertouren im Harz

Wanderer im Harz

von Thorsten Schmidt

Wandern ist wieder modern

Wandern ist mit dem Harz seit Jahrhunderten eng verwoben und spätestens mit dem Aufblühen des Tourismus in Deutschlands nördlichstem Mittelgebirge genießt es hier einen hohen Stellenwert unter den Freizeitaktivitäten. Zwar litt das Wandern in jüngerer Zeit auch etwas unter dem Image des Verstaubten und Antiquierten. Doch diesen Mantel hat das Wandern im Harz mittlerweile wieder abgelegt. Junge Leute frönen mit Begeisterung dem Geocaching, unternehmen abenteuerliche Mehrtageswanderungen mit Übernachtung unter freiem Himmel oder in einer Schutzhütte, Familien jagen die Stempel der Harzer Wandernadel, um Wanderkönig oder gar -kaiser zu werden. Kurzum: Wandern im Harz ist angesagt!

Verschiedene Schwierigkeitsgrade

Der Harz bietet in puncto Wandern wirklich für jeden Geschmack etwas. Wer Wandern mehr mit Spazierengehen verbindet, findet in den meisten Tourismus-Orten ein Netz von bequem zu laufenden Terrain-Wegen, die man häufig auch beliebig variieren kann. Breite, sichere aber verkehrsfreie Wanderwege führen durch natürliche, abwechslungsreiche Landschaft, einige Harzklubwege geleiten den Naturfreund sogar auf schmalen Pfaden oder direkt durch uriges Unterholz und über Granitblöcke hinweg. Mit Tracks in Hochgebirgen vergleichbar, geleiten hier Markierungen alle paar Meter den Wanderer ans Ziel.

Gute Ausrüstung sorgt für mehr Freude

Während auf den ortsnahen Kurwegen bei trockener Witterung meist kein besonderes Schuhwerk vonnöten ist, sollte dieses dennoch auch hier immer bequem und ohne hohe Absätze sein. Auf allen anderen Wanderungen sind robuste, eingelaufene Wanderschuhe/Wanderstiefel stets dringend empfohlen. Selbst in trockenen Perioden werden Sie im Wald auf Bereiche treffen, wo der Wanderweg feucht und matschig ist, Geröll und Wurzeln bei Sandalenträgern schnell zu Verletzungen führen.


Mindestens ein Rucksack pro Wanderteam für Verpflegung und ergänzende Bekleidung ist sozusagen Pflicht, ideal wäre, die Last auf mehrere Rucksäcke aufzuteilen. Dann fällt es auch leichter, während des Anstiegs, den Rucksack nur auf einer Seite zu Schultern. So vermeidet man, dass man am Rücken zu schnell heftig schwitzt und eine Erkältung riskiert. Überhaupt sollte man besonders in den klassischen Wanderzeiten Frühjahr und Herbst darauf eingestellt sein, lieber einmal öfter die Kleidung den sich schnell ändernden Witterungsgegebenheiten anzupassen.

Tipps zum Wandern im Harz

Damit jede Wanderung im Harz zu einem positiven nachhaltigen Erlebnis wird, empfehlen wir, ein paar Grundsätze zu beachten:

  • Nehmen Sie immer eine Harz-Wanderkarte mit. Ergänzend empfiehlt sich noch ein klassischer Kompass und/oder ein GPS-Empfänger. Natürlich hilft Ihnen auch Ihr Smartphone mit den entsprechenden Apps.
  • Achten Sie auf den richtigen Maßstab Ihrer Wanderkarte, damit Sie sich optimal orientieren können.
  • Packen Sie etwas mehr Proviant ein, als eigentlich nötig, besonders alkoholfreie Getränke.
  • Wandern heißt auch Einkehren! Wenn ein Waldgasthaus im Bereich Ihrer Route liegt, nutzen Sie die Gelegenheit. Die Harzer Bauden sind sehr individuell geführt und bieten oftmals mehr als man erwartet.
  • Nutzen Sie das hervorragend beschilderte Wegenetz des Harzklubs. Querfeldein-Touren sind zwar außerhalb des Nationalparks auf Grund des freien Waldbetretungsrechts grundsätzlich auch in Privatwald erlaubt, wegen der meist unterschätzten wirklich gravierenden Gefahren in der Harzer Wildnis aber unbedingt zu vermeiden.
  • Planen Sie Ihre Wanderung aus Sicherheitsgründen unbedingt so, dass Sie vor Einbruch der Dunkelheit Ihr Ziel erreichen. In tiefschwarzer Nacht ist auch auf Wegen das Wandern recht unangenehm.
  • Für Hunde gibt es kaum etwas Schöneres, als eine Wanderung durch den Harzer Wald! Allerdings zahlt sich hier gutes Training aus, denn es gilt auch hier der Grundsatz: Rücksichtnahme gegenüber anderen Wanderern und auch Radfahrern/Mountainbikern! Wer seinen Hund nicht schnell zu sich rufen und Bei-Fuß-Führen kann, muss ihn an der Leine lassen. Zusätzlich sind die nach Bundesländern unterschiedlich geregelten Sperrzeiten einzuhalten und im Nationalpark gilt ganzjährig überall Leinenzwang.
  • Wanderer haben im Zweifel auf den Wanderwegen immer Vorrang. Aber auch Radfahrer und Mountainbiker sind keine Wegenutzer zweiter Klasse! Lassen Sie sich bitte immer vom Gedanken gegenseitiger Rücksichtnahme und Freundlichkeit leiten – es macht allen mehr Spaß.
  • Selbst wenn an einigen größeren Rastplätzen Papierkörbe stehen, nehmen Sie bitte alles, was Sie in den Wald hinein gebracht haben auch wieder mit hinaus. Meist werden diese Papierkörbe von Harzklubmitgliedern ehrenamtlich entleert. Je weniger Zeit für vermeidbare Arbeiten eingesetzt werden muss, desto mehr Zeit steht für die Pflege der Wege, Schilder etc. zur Verfügung.

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